Woche 1: Counter Strike: Global Offensive

Viel Taktik – wenig Gewalt

Counter Strike : Global Offensive ist der aktuellste First-Person-Shooter der Counterstrike Serie. Er wurde im August 2012 von Valve veröffentlicht. Im Spiel gibt es viele verschiedene Modi und Karten (Maps). Der Hauptmodus nennt sich „Bomb defuse“. Gespielt wird dieser Modus in zwei verschiedenen Teams. Zum einen sind es die Terroristen und zum anderen die Antiterroreinheit. Diese Teams verfolgen jeweils ein unterschiedliches Ziel. Während die Terroristen versuchen eine Bombe auf einen von zwei Plätzen zu legen, versucht die Antiterroreinheit dies zu verhindern. Gespielt wird „Best of 30“, das erste Team, welches 16 Runden gewinnt, gewinnt das Spiel. Bei einem Spielstand von 15:15 endet das Spiel mit einem Unentschieden, im E-Sport-Bereich wird dann jedoch weitergespielt, bis ein Team zwei Runden Vorsprung hat.

Jede Runde beginnt mit einer anfänglichen Kaufphase. Dort kann das verdiente Geld der letzten Runden in Waffen, andere taktische Mittel und Ausrüstung investiert werden. Geld bekommt man durch Abschüsse, Bombenlegungen und Entschärfungen sowie dem eigentlichen Rundengewinn. Die Teams starten jeweils an ihrem für ihr Team ausgelegtem Startpunkt. Von dort aus versuchen die Terroristen einen der zwei verfügbaren Bombenplätze zu erreichen und die Bombe zu legen. Die Antiterroreinheit versucht dies zu verhindern, indem sie die beiden Plätze bewacht oder die gelegte Bombe rechtzeitig entschärft. Die Runde ist beendet, wenn entweder die Bombe detoniert ist, entschärft wurde oder ein Team keine aktiven Teammitglieder mehr hat. Die Teammitglieder werden zu jeder neuen Runde wiederbelebt (Respawn). Nach 15 Runden werden die Seiten gewechselt.

Online werden die Spieler in verschiedene Fähigkeitsstufen eingeteilt, sodass die Teams letztendlich möglichst ausgeglichen sind. Je nach Spielleistung steigt man somit einen Rang auf oder einen Rang ab. Das Spiel wird online ausgetragen mit jeweils 5 Spieler in einem Team. Wenn man kein volles Team stellen kann, wird man mit anderen Spieler aus aller Welt in ein Team eingeteilt. Die Kommunikation findet meist in einem Sprachchat statt. Dabei ist die gesprochene Sprache fast immer Englisch, da die Sprache meist das ganze Team versteht. Wenn man ein volles Team aus z.B. gleichsprachigen Spielern hat, wechselt die Sprache aber auch zu anderen Sprachen. Englisch ist dabei immer präsent, da die sogenannten „Mapcalls“, also Schlüsselwörter welche Positionen auf der Karte repräsentieren auf Englisch sind.

Das Spiel ist sehr taktisch orientiert, Teamabsprache ist das A und O. Der Gewalt-Kontext rückt dadurch in den Hintergrund und ist nur „Mittel zum Zweck“. In der professionellen E-Sports-Szene hört man die Teilnehmer nicht rufen: „Haha, ich habe dich totgeschossen!“ oder ähnliches. Der Anti-Terror-Kontext wird mit realitätsnahen Grafiken unterstützt. Dadurch wird die Gewalt nicht verherrlicht und überzeichnet, wie es in anderen Spielen der Fall ist. Durch die reale Darstellung ist die Altersfreigabe dementsprechend bei 16 Jahren, während andere Shooter mit Comic-ähnlichen Grafiken schon früher gespielt werden. Die dort verwendete Gewalt ist eher unterschwellig präsent und wird dadurch zum Teil verharmlost. Dies verleitet Eltern dazu, den Kindern das Spiel zu erlauben. Somit werden die Kinder schon sehr früh an Gewalt herangeführt, ohne ein entsprechendes Alter erreicht zu haben, damit gut umgehen zu können.

T. Gross, Q2

Kommentar

Mir ist bewusst, dass es um Spiele wie Counter-Strike eine Kontroverse gibt. Es ist jedoch seit Jahren ein fester Bestandteil der E-Sports-Szene und somit halte ich es für sinnvoll, dass gerade die älteren AG-Teilnehmer auch dieses Spiel kennenlernen. Wir Lehrkräfte an einer christlichen Schule haben eine Bildungsverantwortung in jeder Hinsicht, und dazu gehört in diesem AG-Kontext meines Erachtens auch, Spiele wie Counter-Strike, in denen Gewalt ein Kontext ist, nicht unreflektiert kategorisch abzulehnen, sondern kennenzulernen, reflektiert zu betrachten und abschließend ein Urteil zu fällen. Es geht in dem Spiel um einen rein virtuellen Wettkampf ohne reale menschliche Verluste.

Die Schüler der AG haben sich in der ersten Woche beim Spielen von Counterstrike : Global Offensive als mental sehr reif gezeigt. Sie haben die taktischen Elemente des Spiels und den Spaß am Spiel klar in den Vordergrund gestellt. Es wurden bei keiner Gelegenheit im Voice-Chat Drohungen ausgesprochen oder Aggressivität gezeigt. Die Frustration über die Niederlage in einer Runde wurde stets von der Motivation für eine weitere Runde überstrahlt.

A. Bönke, AG – Leitung