Austausch Straßburg

Wenn wir jetzt, über 30 Jahre nach dem ersten Austausch 1989, mittwochs -bisher trotz der deutschen Bahn immer am frühen Nachmittag – am Straßburger Hauptbahnhof einfahren, ist die Aufregung erstmal groß und wird dann kurz gedämpft von dem einsamen Gleis 25, auf dem man mit der Regionalbahn, die zwischen Offenburg und Straßburg pendelt, einfährt. Man kommt sich etwas ab vom Schuss vor, bis man dann durch den langen Tunnel in die Haupthalle kommt und den wartenden französischen Schüler:innen in die Arme läuft. Mit mal mehr mal weniger Ermunterung finden sich die Paare, die sich bisher nur aus Nachrichten und ihren social media-Bios kennen und starten in ihren ersten Abend in einer französischen Gastfamilie.

Wenn man sich am Donnerstagmorgen dann vor unserer Partnerschule im Herzen von Straßburg wiedertrifft, hört man von vielen schönen Abenden – von gemeinsamem Sport, Spielen, Ausflügen in die Stadt, Eis essen und Crowd-Pleaser-Abendessen, die mal ganz französisch mal ein Ausflug zu McDonalds sind. Ein großer Vorteil unserer Gastschule ist definitiv ihre Lage – man trifft sich vor der Schule im Herzen von Straßburg.

Nur eine Querstraße weiter erhebt sich das Straßburger Münster, das die Mutigen auch jedes Jahr über die 330 Stufen erklimmen können,um die Aussicht über die Stadt zu genießen. Auch von innen kann die Kathedrale während des Austauschs bestaunt werden.

Aber trotz all seiner Pracht ist das Straßburger Münster bei weitem nicht das einzige Highlight der Stadt und schon gar nicht der Region. Ein Tagesausflug steht im Laufe des Austauschs mindestens an, ob es ins wunderschöne Colmar mit seinen

Fachwerkhäusern und dem beeindruckenden Museum Unterlinden geht oder nach Haut-Koenigsbourg mit einem seiner vielen Angebote: La Volerie des Aigles, La Montagne des Singes oder hoch auf die Burg selbst, die Französisch-Lernenden dürfen sich ihr Programm in der Vorbereitung selbst wählen.

Was allerdings nicht zur Wahl steht ist ein Besuch im Europaparlament, der ist in jedem Jahr Pflicht. Einige Gruppen hatten schon Gelegenheit, die Funktionsweise dieser Institution in einem interaktiven Rollenspiel zu erleben. Andere konnten den Beginn einer Sitzung im Plenarsaal verfolgen und wieder andere konnten die Proben zu einem der vielen Events im Europaparlament beiwohnen – in dem Fall einem Chor mit Begleitung durch ein Quartett. Also sogar für die Begleitpersonen, die jedes Jahr in Straßburg sind, zeigt sich das Parlament in seiner großen Vielfalt.

Manchmal ergibt sich im Anschluss an den Besuch im Parlament ein Picknick im Parc de l’Orangerie inmitten von saisonalen Blumen und gewaltigen Storchennestern. Manchmal konnte man aber schon vor dem Besuch Crêpes oder Flammkuchen bei einem gemeinsamen Mittagessen genießen. In jedem Fall kann man während des Austauschs die französische Sprache immer wieder beim Bestellen von leckerem Essen erproben.

Diese Gelegenheit bietet sich auch während der Museumsbesuche, denn egal welche Museen für das Programm während der Fahrt ausgewählt werden, sie werden auf jeden Fall mit einer Führung auf Französisch besucht.

Aber keine Sorge, wie verraten unseren freundlichen Führerinnen immer vorher, dass unsere Schüler:innen erst seit etwas mehr als zwei Jahren Französisch lernen.

Wer also mit nach Straßburg fährt, kann sich auf ein vielfältiges Programm und leckeres Essen freuen und verlebt hoffentlich eine tolle Woche in einer netten Gastfamilie – in der, da wir ja im Elsass sind – meistens auch jemand Deutsch spricht. Es ist für Geschmäcker etwas dabei.

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