Fokusstufe

Die Fokusstufe an der Evangelischen Schule Frohnau

Die Evangelische Schule Frohnau liegt im Norden Berlins und umfasst Grundschule und Gymnasium. Seit dem Schuljahr 2022/23 führen wir zwei Gymnasialklassen.

Um allen Schüler*innen eine umfassende Vorbereitung auf das gymnasiale Lernen ab Klasse 5 zu ermöglichen, wurde im pädagogischen Austausch ein umfangreiches Konzept erarbeitet, dass z.T. auf bereits Vorhandenes zurückgreift und neue Impulse im Lernen und Miteinander setzt.

Glaube und Gemeinschaft

Die 9. Klässler heißen die 5. Klässler im Rahmen ihrer Patenschaft willkommen, um ihnen den Start in das neue Schuljahr angenehm zu gestalten. Im Zuge der Methodentage werden zunächst die schulischen Gegebenheiten spielerisch erkundet.

Weiterhin wird in Zusammenarbeit mit den Teamer*innen  der Kirchengemeinde ein Kennlerntag mit der Möglichkeit einer Schulübernachtung vorbereitet. Hier stehen Gemeinschaftsaspekte wie Vertrauens- und Kennlernspiele, Geschichten erzählen, Feuerschale und Stockbrot, sowie eine Miniandacht im Zentrum.

Weiterhin finden in der Regel zweimal im Monat Andachten in der Kirche oder auf dem Grundschulhof statt, an denen die Schüler*innen von Klasse 3 bis 6 teilnehmen.

Einmal wöchentlich gibt es eine Klassenratsstunde. Hier nutzen die Schüler*innen die erworbenen Kenntnisse aus der Grundschule, vertiefen und ergänzen diese sukzessive. Das eigenverantwortliche Handeln prägen den Austausch auf Augenhöhe.

Jahrgangsübergreifend

Im Zuge der stärkeren Durchmischung in den Jahrgangsstufen 5 und 6 sind an der Evangelischen Schule Frohnau bereits die Nordsee-Fahrt (Ende 5./ Anfang 6. Klasse), der WUV-Unterricht, die Konfliktlotsengrundlagen-Ausbildung, die Fokusstunden in Deutsch und Mathe, sowie der Jahrgangsrat jahrgangsübergreifend implementiert.

  • Neben der wöchentlichen Klassenratsstunde findet regelmäßig ein Jahrgangsrat klassenübergreifend statt. Auf diese Weise können die Belange des Jahrganges im gemeinsamen Austausch ausgewertet und Konflikte beigelegt werden.

Klasse 5:

  • Alle Schüler*innen durchlaufen in der 1. Schulwoche in vier Kleingruppen eine Grundausbildung im Bereich „Konfliktmanagement“.  Interessierte können anschließend die reguläre Konfliktlots*innen-Ausbildung aufnehmen
  • Weiterhin lernen die Schüler*innen in den Methodentagen unter dem Motto „Lernen lernen“ sinnvolle Lernstrategien kennen und vertiefen diese.
  1. Klasse:
  • In den Methodentagen wird ein 1. Hilfekurs absolviert.
  • Weiterhin wird im Verlauf des Schuljahres eine jahrgangsübergreifende Exkursion veranstaltet, die z.B. im Theater die unterschiedlichen Tätigkeitsfelder musisch-künstlerischer Arbeit abbildet.
  • Um auf das richtige Verhalten im digitalen Raum vorbereitet zu sein, wird das Thema Cybermobbing während der Methodentage thematisiert.

Durch dieses Vorgehen wird die Gemeinschaft innerhalb der Jahrgänge gestärkt, Beiträge zum Wohle der Schulgemeinschaft geleistet und das selbstorganisierte Lernen angebahnt und weiter ausgebaut.

Fördern und Fordern

Um alle Schüler*innen optimal zu fördern, wird ein starker Fokus auf die Hauptfächer Deutsch, Mathematik und Englisch gelegt.

  • In Deutsch und Mathematik werden die Schüler*innen im Rahmen der Fokusstunden in kleinen Lerngruppen themenspezifisch gefordert und gefördert.
    • Die Lerngruppen werden jeweils im 1. Schuljahr leistungsheterogen durch die abgebenden Grundschullehrkräfte und im zweiten Schulhalbjahr bei Bedarf nach pädagogischem Ermessen der unterrichtenden Kolleg*innen eingeteilt. Hierbei erfolgt eine Durchmischung der Jahrgänge.
    • Die Lerninhalte werden durch die jeweiligen Fachbereiche festgelegt und regelmäßig evaluiert.
    • Die Rückmeldung erfolgt mittels eines Kompetenzbewertungsbogens zum Halbjahr (Deutsch) bzw. zum Schuljahresende (Mathematik).
  • Weiterhin findet im Fach Englisch der reguläre Förderunterricht in Form einer Doppelsteckung durch entsprechende Fachlehrer*innen statt.

Beide Formate sind einmal wöchentlich für 45 Minuten im Stundenplan integriert. Ziel ist es, alle Schüler*innen auf die gymnasiale Mittelstufe vorzubereiten.

Ein Schwerpunkt bei der Arbeit mit der Jahrgangsstufe 5/6 ist das binnendifferenzierte Arbeiten vor allem in den Hauptfächern Deutsch, Mathematik und Englisch. Die Schüler*innen werden entsprechend ihrer Begabungen gezielt gefordert bzw. gefördert. Dies wird beispielsweise durch die Vorbereitung von Klassenarbeiten in den Fokusstunden umgesetzt, so können beispielsweise bestimmte Inhalte intensiviert, zusätzliche Fragen geklärt und vertiefend geübt werden.

Ebenso besteht die Möglichkeit, entsprechend der Leistungsfähigkeit oder Arbeitsgeschwindigkeit der Schüler*innen, differenzierte Hausaufgaben zu erteilen. Auch durch die Wahl der Lehrbücher wird darauf geachtet, Angebote der Differenzierung zu machen, um so die Arbeit in den heterogenen Lerngruppen zu gewährleisten.

Die Entscheidung über weitere binnendifferenzierte Maßnahmen liegt in der Hand der unterrichtenden Lehrer*innen und des unterrichtenden Jahrgangsteams.

Im Rahmen des selbstorgansierten Lernens werden die Schüler*innen pädagogisch begleitet, um herauszufinden, welcher Lerntyp sie sind. Welche Folgerungen sich daraus für das Lernen ergeben. Sie erhalten Unterstützung bei der Organisation des eigenen Arbeitsplatzes und der Wahl kooperativer Lernformen. Insbesondere die Methodentage zu Beginn des Schuljahres bieten hier Raum, aber auch im Verlauf des Schuljahres gehen die einzelnen Fachkolleg*innen auf einzelne Bereiche vertiefend ein.

Die individuelle Förderung von Schüler*innen ist eine Kernaufgabe unserer schulischen Arbeit.

Ziel ist es, dass Kinder und Jugendlichen sich gemäß ihrer Interessen, Neigungen und Begabungen entwickeln können und ihren jeweiligen Lern- und Leistungsfähigkeiten entsprechend gefördert und gefordert werden.

Zusätzlich zum binnendifferenzierten Unterricht ruht die Begabungsförderung auf den Säulen der Förderansätze Enrichment und Akzeleration (z.B. das Überspringen von Klassenstufen). Wir regen beispielsweise an, an Wettbewerben teilzunehmen (Mathe-Känguru-Wettbewerb, Jugend musiziert, Sportwettkämpfe etc.) und unterstützen und begleiten aktiv die Teilnahme unser Schüler*innen.

Mehr als Unterricht

Neben dem fest in der Stundentafel integrierten Fach ITG wird eine intensivere Begleitung durch die Fachbereiche hinsichtlich der Medienbildung angebahnt und unterstützt. Die Fachbereiche haben sich verbindlich darauf festgelegt, eine Begleitung über den ITG-Unterricht hinaus im jeweiligen Unterricht der einzelnen Fächer zu gewährleisten (s. Tabelle).

Nachhaltigkeit – Lernen in globalen Zusammenhängen. Die Fachbereiche Gesellschaftswissenschaften, Naturwissenschaften, Religion und Kunst verpflichten sich darüber hinaus innerhalb des 5. Schuljahres eines der aufgeführten Themen (s. Tabelle) im Umfang von mindestens 1 bis 3 Unterrichtsstunden mit den Schüler*innen zu thematisieren.
Art und Weise obliegt der unterrichtenden Lehrkraft und folgt z.T. den Inhalten des Schulinternen  Curriculums, das sich am Rahmenlehrplan orientiert.

Zu Beginn des 5. Schuljahres erhalten die Eltern in einem Elternbrief zum Wahlunterricht verpflichtend (WUV) mit musisch-künstlerischem Schwerpunkt die wesentlichen Informationen. In den ersten Schulwochen stellen sich die Kurse den Schüler*innen vor. Die Gruppeneinteilung erfolgt primär durch die Wahl der Kinder; Lehrer*innen behalten sich Änderungen vor, die unter anderem die Durchführbarkeit beispielsweise aufgrund der Gruppengröße beeinträchtigen würde.

Die Schüler*innen erlernen bzw. vertiefen gemeinsam in den vier Kursen Bläser, Chor, Kunst, Darstellendes Spiel jahrgangsübergreifend zunächst in Klasse 5 die fachspezifischen Grundlagen und bereiten sich in Klasse 6 darauf vor, ein gemeinsames Projekt zu planen und durchzuführen.